Naturerbe

Die Küste von Sa Dragonera

Entlang der Küste von Sa Dragonera wird der maritime Einfluss anhand der aerodynamisch angepassten Formen der Sträucher wie die Tamarinde (Tamarix africana) und die Entdeckung der kleinen Pflanzen wie die endemische, auf Dragonera vorkommende Saltine (Limonium dragonericum), die maritime Zwiebel (Drimia maritima) und der aromatische maritime Fenchel (Crithmum maritimum).

Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist seit der ersten Beobachtung während der Expedition des Erzherzoges einer der wertvollsten Vögel. Die Form, mit der er mit einem Sturzflug in Richtung Wasseroberfläche fischt, ist sehr bemerkenswert.

Kleine Inseln und Riffe

Die kleinen Inseln von Sa Mitjana und es Pantaleu sowie das Riff von des Calafats sind Schlüssel-Ökosysteme für die Kolonien von Sturmtauchern (Puffinus auretanicus) und Kormoranen (Phalacrocorax aristotelis). Ihre Bedeutung für die Umwelt geht aus der Tatsache hervor, dass sie sich nach Bränden und nach Freilassung von Ziegen im Laufe der Geschichte, ihre biologischen Zyklen regenerieren.

Der balearische Sturmtaucher (Puffinus mauretanicus) ist der bedeutendste maritime Zugvogel der Balearen und von Sa Dragonera, zumal es eine strategische Stelle zum Nisten und für die Aufzucht ihrer Küken ist. Der Gelbschnabelsturmtaucher (Calonectris diomedea) ist ähnlich, aber größer und ist ein häufig auf der Insel vorkommender maritimer Fischer. Der Kormoran (Phalacrocorax aristotelis) ist sesshafter und leicht auf den kleinen Inseln oder beim Tauchen im Wasser zu entdecken.

Freu und seine Unterwasserwelten

Die katstische Landschaft schenkt, auch ihrer Unterwasserwelt, felsige Untergründe und Höhlen, wo sich der Zackenbarsch (Epinephelus marginatus) vermehrt, sowie ausgedehnte Unterwasserwiesen aus Neptungras (Posidonia oceanica), in dem sich die Steckmuschel (Pinna nobilis) schützt. Beide maritimen Arten sehen sich vom menschlichen Druck bedroht, aber mit der Ernennung zum Meeresschutzgebiet wurde ihr Schutz verstärkt.

Beim Flug über diesen Kanal zwischen Mallorca und dem Park ist die Korallenmöwe (Larus audouinii) leicht von der gewöhnlichen Möwe durch ihren korallenfarbigen Schnabel und den olivfarbenen Füßen zu unterscheiden. Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist einer der kleinen und schnellsten Vögel mit einem prächtigen Gefieder, der sich von kleinen Fischen oder Larven ernährt und ein charakteristisches und penetrantes «tiiit, tiit» erschallen lässt.

Landwirtschaftlich genutzte Felder

Die landwirtschaftlich genutzten Felder mit einer minimalen Fläche auf Sa Dragonera sind ein Relikt aus der ersten Besiedlung und der Notwendigkeit, Landwirtschaft zu betreiben, um gegenüber der Knappheit an Nahrungsmitteln fortbestehen zu können.

Es handelt sich um eine Landschaft und eine vermenschlichte Umgebung, in der, ausgehend von einem bescheidenen Anbau von Trockengetreide (Hafer und Gerste), begann man Obstbäume zu pflanzen, unter denen der typischste der Feigenbaum ist, aber man findet auch den Mandelbaum.

Am Rand der Wege zwischen den Feldern kann man Orchideen entdecken, wie den Kammstendel (Anacamptis pyramidalis), die Biene (Ophyris apifera) und den Riesen (Himantoglossum robertianum). Sie blühen im Frühling mit äußerst beeindruckenden Blütenblättern und sind sehr leicht zu entdecken.

Diese Gegend wird vom Stieglitz (Carduelis carduelis), unverwechselbar durch sein rotes Gesicht, auf der Suche nach Samen, und vom gemeinen Rotkehlchen (Carduelis cannabina) überflogen, welches von der Landbevölkerung wegen seines Gesanges sehr geschätzt wird.

Der Garten der Cala Lledó

Die Geschichte hat auch einen botanischen Abdruck hinterlassen. Und zwar, dass sich im botanischen Garten der Cala Lledó die bedeutendsten Pflanzen aus verschiedenen Lebensräumen befinden, die sich hier präsentieren: die Küste, die Wälder und die Strauch Heide oder die Klippen. Ein Beispiel dafür, was man im Garten vorfindet, ist der Bluffkohl, eine Art, die sehr schwer zu finden ist, weil sie sich an sehr versteckten Stellen in den Felsen befindet.

Sowohl über den Feldern als auch im Garten kann man den Raubvogel namens Zwergadler (Hieraaetus pennatus) sichten. Sein ockerfarbenes Gefieder und seine dunklen Flügel sind wirklich unverwechselbar.

Die schattigen Steilküsten auf der Nordseite

Die Nordseite von Sa Dragonera besteht geomorphologisch aus einer beeindruckenden Steilküste mit einer Höhe von knapp 300 Metern: «Nachweis einer früheren Zugehörigkeit zur Sierra von Tramuntana». Diese derart steile und unwirtliche Erhebung ist zur Recht ein wichtiges Ökosystem für di Biodiversität in puncto Fauna und Flora.

Angepasst an die schattige, kalkhaltige Landschaft leben sehr auffällige Arten, wie die Gamander (Teucrium balearicum) zu Füßen der Felsen und das Felsenveilchen (Hippocrepis balearica) oder die Strandbeere (Ephedra fragilis) in den Rissen und kleinen Höhlen in derselben Wand der Steilküste. Der Buchsbaum (Buxus balearica) und die Zwergpalme (Chamaerops humilis) haben auf den großen Felsen Zuflucht gefunden, zwei Relikt-Arten des Mittelmeeres, die sich durch den menschlichen Fußabdruck zurückgezogen haben. Insbesondere die Palme (die Zwergpalme) ist der Nachweis einer wärmeren und regnerischen Epoche und eine wichtige Säule für die Strategie zur Erhaltung des Parks.

Dies ist die bevorzugte Umgebung des Eleonoren Falken (Falco eleonorae), der während der Nistzeit die größte Kolonie in diesem «zoologischen Juwel» auf den Inseln der Balearen errichtet. Auch der Wanderfalke (Falco peregrinus) steht für eine Art mit großer historischer Bedeutsamkeit für die Falknerei. Andere Vögel, wie der Turmfalke bewegen sich auch in diesem Luftraum.

Trockene und sonnige Steilküsten an der Südseit

Die Südseite, deren Fassade nach Mallorca ausgerichtet ist, weist maritime Steilküsten auf, die, wenngleich sie nicht so eindrucksvoll wie die der Nordseite sind, weisen sie auch eine bedeutende Pflanzendecke auf, die an die Sonneneinstrahlung und die kalkhaltigen Felsen angepasst ist. Die Farne, der braunstielige Streifenfarn (Asplenium trichmomanes ssp. quadrivalens) und der Asplenium petrarchae ssp. petrarchae. Diese Felsen sind von farbigen Flechten bedeckt, wie die Rocella (Roccella phycopsis), die hier traditionell genutzt wird, um Farbstoff zu gewinnen. Der „Launaea„ (Launaea cervicornis), auf Höhenlagen in der Nähe der Küste, aber fernab der Spritzer der Wellen, zeichnet sich durch seine gelben Blüten und seine hörnerartigen Äste aus.

Diese Felsen werden von wilden Tauben (Columba livia), die eine bevorzugte Beute der Falken sind, und der Blaumerle (Monticola solitarius) überfolgen, eine sesshafte Art, ähnlich einer Amsel, die hier brütet. Der Sturmwellenläufer (Hydrobates pelagicus) lebt auf dem Meer, kommt aber zum Nisten an das Mittelmeer, häufig in unzugänglichen Hohlräumen und Höhlen an dieser Südseite.

Strauch Heide

Angepasst an den geringen Niederschlag der Insel, an die starken Seewinde und an die charakteristischen Böden der südöstlichen Abhänge von Sa Dragonera ist die Strauch Heide, die am besten entwickelte Pflanzengemeinschaft.

Diese Gemeinschaft sieht man an den niedrigsten Punkten der Steilwand durch die gelbe Farbe der Blüten der Albaida (Anthyllis cytisoides) und des Johanniskrauts (Hypericum balearicum), eine der sinnbildchen, endemischen Arten der Balearen, sowie durch das charakeristische Buschwerk aus Heidekraut (Erica multiflora) und Rosmarin (Rosmarinus officinalis): «eine vollkommene Kostprobe der Aromen, gepaart mit einer maritimen Brise».

Mit holzigen, buschigeren Häfen und am oberen Teil des Steilhanges angesiedelt, befinden sich der wilde Ölbaum (Olea europaea vr. sylvestris) (die wilde Gattung des Olivenbaumes der Balearen) zusammen mit dem Mastixstrauch (Pistacia lentiscus), der Wolfsmilch (Euphorbia dendroides), dem Kreuzdorn (Rhamnus alaternus) und dem Aronstab (Arum pictum) zwischen den Lücken dieser Büsche.

Die Strauch Heide ist eines der Lebensräume, wo man die Rohrdommel, einen Steppenvogel mit großen Füßen entdecken kann, die ein seltsames Lied anstimmt. In den sonnenbeschienen Bereichen finden wir die Eidechse der Balearen (Podarcis lilfordi), die dieses Buschwerk ausnutzt, um sich darauf zu legen und um sich auf Wirbellose und Insekten zu stürzen. Es fällt die Tatsache auf, dass sie sich sowohl von Früchten und von Blumen ernähren, aber auch von toten Vögeln. Und zwar handelt es sich um die ältesten Landwirbeltiere von Mallorca.

Kiefernwälder

Die weiße Kiefer (Pinus halepensis) ist der Baum, der sich am besten an das Klima und an den Boden mit Ihren Strategien der Erneuerung gegenüber Bränden angepasst hat. Sie ist gekennzeichnet durch ihre weißliche Rinde und die kürzeren und feineren Nadeln im Vergleich mit den übrigen Kiefern. Ebenso wie im Rest des Archipels der Balearen stellt sie den bedeutendsten Waldbestand dar und gewährt einer reichen Bodenvegetation Schutz.

Diese kleinen Wälder werden von kleinen Vögeln wie dem Fliegenschnäpper (Muscicarpa striata balearica), der nach Sa Dragonera übersiedelt, um zu nisten und der Grasmücke (Sylvia balearica) gewählt, ein vollkommenes ornithologisches Schmuckstück.

Rund um die Höhle des Moro, den Kalkofen und den Turm von Lebeig halten sich die einzigen fliegenden Säugetiere aus, die außerdem Waldschädlinge wie die Kieferprozessspinner bekämpfen. Es handelt sich dabei um die Fledermäuse, die überwiegend im Wald oder in den Bäumen leben.

Biodiversität und Besonderheiten im Park

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